21. Tag: Disentis – Oberalppass -Andermatt / 33 km, 810 hm

Hallo, es hat geklappt! Ich bin heute vormittag gut am Oberalppass angekommen.

Im Hotel waren sie so nett, mir eine halbe Stunde vorher Frühstück anzubieten. Das war bei der Intensität der Sonne hier auch gut.

Der Vorteil dieses Passes für mich ist, dass das Rheintal anfangs noch breit ist und die Straße langsam in seichten Kurven ansteigt. Erst nach einiger Zeit wird es langsam steiler, du wirst nicht geschockt.  Da konnte ich mich langsam eingewöhnen.

So konnte ich eine ganze Zeit vor mich hin gleichmäßig bergauf pedalieren. Erst nach einem Bergdorf kommen die steilen Serpentinen. Da musste ich schon aus körperlichen Gründen öfter kleine Atempausen einlegen. Ich hatte mich zwar heute Nacht gut erholt – gestern war ich wohl nicht nur wegen der Tagesetappe platt, der Körper wollte nach 3 Wochen einfach mal Ruhe – aber ich fühlte, dass das Rad unruhig wurde. Ich beschloss, eine sofort wirkende Madopar LT (sozusagen L-Dopa direkt) zu nehmen. Wartete ein paar Minuten, bis auch Atmung und Puls wieder ruhig waren. Das half gut bis oben hin. Einmal noch wegen des Flüssigkeitsverlustes ein Magnesium direkt und eine Kochsalztablette. Mental war es anstrengend, weil ich über mir ein paar Serpentinen sah und dachte, da oben kommt eine flachere Strecke. Ist natürlich Blödsinn, nur schon lange keinen richtigen Pass mehr gefahren.

Allerdings habe ich immer darauf geachtet, kleine Atempausen einzulegen. So ließ ich mir Zeit und kam gut oben an. Zur Rheinquelle wäre es eine Stunde Fußweg bergauf gewesen, also ging ich den Hang hinauf und genoss die Aussicht. Zwei Cervela-Würstchen aus der Fahrradtasche schmeckten auch gut.

Bei der Abfahrt wurde mir klar, warum „Quäldich.de“ (meine Top-Adresse wenn es um Infos über Pässe für Radfahrer geht) schreibt, den Pass von Disentis aus zu fahren. Die Abfahrt nach Andermatt ist die steilere Seite mit einer langen Graden. Plötzlich ist ein Dorf -Andermatt – genau unter dir und in steilen Kehren geht es ins Dorf.

Ich wollte mich ein paar Minuten umschauen und im Schatten einen Latte Macchiato trinken, dazu gab es einen Apfelkuchen á la Tarte alsacienne. Aber obwohl Andermatt schon 1.400 m hoch liegt, fand ich es heiß und die Sonne sehr intensiv.

Ich wollte noch nach Realp, ein paar Kilometer Richtung Furkapass und schon etwa 130 m höher. Zum Radeln hatte ich keinen Bock mehr und genoss die kurze Zugfahrt. Außerdem hatte ich hier schon ein preiswertes Zimmer für meinen Ruhetag morgen organisiert.

Als ich aus dem Zug stieg, war ich ertsmal geschockt. Der Furkapass geht hier gleich in steilen Serpentinen los. Ich recherchierte sofort über das genaue Profil und die Schwierigkeit des Passes. Für mich war schnell klar: entweder es gibt einen Gepäcktransport und ich fahre mit leerem Rad – oder ich nehme den Zug.

Was soll ich sagen? In diesem kleinen Dorf ist es sehr familiär: erst hat mir die Wirtin der „Post“ ein Zimmer bei ihrer Schwiegermutter organisiert, weil es hier nicht für 2 Nächte ging. Die Oma, meine Zimmerwirtin hat alles noch wie in den 50-ern und auch kein Internet. Also tippe ich jetzt selbstverständlich hier in der Gastwirtschaft. Als ich vorhin dem Wirt mein Problem schilderte, sagte er sofort: manchmal macht das die Eisenbahn, sonst fahre ich dir das Gepäck Dienstag hoch. Also morgen schön ausruhen und Dienstag in aller Ruhe mit leerem Rad hoch fahren, das wird gehen.

Übrigens habe ich den Eindruck, schon etwas exotisch zu sein, abgesehen vom Parkinson: alle, die mir begegnet sind, fuhren flussabwärts und waren jünger.

 

 

20. Tag, Sonnabend, 10.6.: Ilanz -Disentis / 33 km, 680 hm

Heute gab es zum Wochenende eine ganz andere Tour. Es ging fast nur auf Waldwegen voran, abwechselnd festere, gut befahrbare Oberfläche oder auch loser Schotter, der sich schnell an steileren Abschnitten sammelt, wenn viel Wasser abläuft. Es ging fast immer dicht am Fluss entlang. 

Anfangs ging es von Ilanz auf einem guten Weg mit wenig Steigung am Fluss entlang, neben mir ein ausgedehnter Bergwald. Aber das sollte sich bald ändern. Oft gab es kleine sehr steile und mürbende Anstiege an einzelnen Gehöften vorbei. Nach dem Passieren einer Nebenstraßenbrücke ging der Weg um eine  extrem enge Kehre unter der Brücke hindurch und führte auf einen schmalen Single-Trail. Dann nahmen auch die Steigungen zu: wenn es oben eine kleine Ansammlung von Häusern gab, musste ich dort hoch, um anschließend ebenso schnell wieder unten zu sein. Und das meistens auf Schotter.

So empfand ich die Strecke heute als anstrengender als die gestern, An einer Stelle sah ich ein derartig steiles Stück Weg in den Wald führen, dass ich überlegte, die Landstraße zu nehmen. Dort schienen aber einige Lkw zu fahren, sodass ich den Plan verwarf. Also kämpfte ich mich mit aller Kraft den Berg hoch. Hier war gottseidank wenigstens fester Schotter. Aber selbst auf solcher Oberfläche ist es schwer wieder zu starten, wenn du z.B. wegen eines entgegenkommenden Autos am Rand gestoppt hast. Bei zu viel Power rutscht unvermittelt das Hinterrad durch und das Fahrrad steht augenblicklich wieder:

Deshalb war die Strecke heute über alles betrachtet, anstrengender als gestern. Ich bin auch ein wenig kaputt und werde früh ins Bett gehen. Ich bekomme hier extra eher Frühstück, damit ich rechtzeitig zur Passstraße aufbrechen kann. Keine Angst, wenn es zu anstrengend wird, führt neben der Passstraße die Gotthard-Matterhorn Bahn vorbei. Die fährt über den Pass bis Andermatt.

Anfangs führte die Strecke fast eben am Rhein entlang:


Auch ein Single-Trail war dabei:


Ab und zu ein kleiner Gebirgsbach von der Seite – nicht so spektakulär wie gestern, aber anders sehr schön:


Oder mal so steil hoch:


Und wenn du durch die kleine Ansiedlung bei der Kapelle hindurch bist, geht es da wieder runter und zack wieder hoch und das kleine Bergdörfchen siehst du dann hinter dir:


Schöne landestypische Häuser und Speicher, Blumen und Kunst:


Last but not least: mein urgemütliches Zimmer in einem schönen Graubündner Berghotel, in dessen sicher guten – und gar nicht teuren – Restaurant ich jetzt mal ausnahmsweise essen gehe:

19. Tag, Bilder:

Der Felsberg: da glaube noch einer, die Berge seien von Ewigkeit. Hier sind schon ein paar Kieselsteine herunter gekullert…

 Das 1. Bergdorf unterwegs, Tamins
Bilder unterwegs: tief da unten der kleine Bergbach nennt sich auch schon Rhein / die schöne Bergstraße / Betgkulissen

Die Altstadt von Ilanz, des Zentrums dieser Region in der vorrangig romanisch gesprochen wird:


Das „moderne“ Ilanz ist da schon profaner: Blick aus meinem Hotelzimmet

19. Tag, Freitag 9.6.: Trimmis – Ilanz / 44 km, 590 hm

Ich möchte euch sagen, das war eine tolle Tour heute. Die Strecke führte zunächst relativ eben Richtung Chur, der Hauptstadt des Kantons Graubünden, nordwestlich an der Stadt vorbei (war mir ganz recht, ich war ja scharf auf Berge), noch ein paar Kilometer durch die Ebene, zeitweise fuhr ich auf dem Radweg in der Mitte zwischen Eisenbahnlinie und Autobahn – in so ein großes Tal muss in der Schwyz alles rin…

Aber bald begann der 1. Anstieg Richtung Tamin, einem kleinen Bergdorf. Das war schon landschaftlich schöner und ich wurde schon mal warm (wusste ja nicht was kommt – es war so eine intensive Mischung aus Vorfreude und allergrößtem Respekt vor den Bergen).

Ich war so naiv anzunehmen, ich sei jetzt schon ein Stück höher und von hier ginge es mehr oder weniger gleichmäßig hinauf. Doch schon vor dem Ortsausgang von Tamins dämmerte mir, was da kommt. Es ging steil wieder hinunter bis auf Rheinhöhe und ebenso wieder hoch nach Bonaduz. Ich konnte die Berge vor mir sehen und stellte mich darauf ein: alter Junge, das ist erst das Vorspiel, kämpf dich die noch vergleichsweise kurzen Anstiege hoch – aber mit Zurückhaltung…

Am Ortausgang von Bonaduz stand auch schon ein Schild mit einem Fahrrad: Achtung, Straße steigt um 340 m auf 11 km. Die rücksichtsvollen Schweizer erwähnten nicht, dass die Straße genau das bis Ilanz mehrfach tut. Dennoch war ich froh, dass die Straße zunächst gerade oder in langgezogenen Kurven eine gleichmäßige Steigung hatte und ich mit meinem gottseidank in Konstanz nochmal abgespeckten Reiserad ganz rund da hinauf pedalieren konnte. Doch dann kam ein Schild „Serpentinen“. Ok, dann wird’s wohl langsam ernst. Die Straße schlängelte sich anfangs noch durch einen Wald nach oben, da sieht man die Steilheit nicht vorher (ist wie im Fußball „von Spiel zu Spiel“ …). Am Ende des Waldes war dann schon mal die erste Aussicht in eine herrliche Schlucht und vor mir ein Stück wunderschöne alte Bergstraße mit Natursteinabgrenzung und Stangen dazwischen. Dieses alte Stück war an einer Stellle so schmal, dass ich in der Ausbuchtung einer Kehre auf den entgegenkommenden Lkw wartete. Die schöne Straße führte natürlich bergab, damit es im ausgebauten Abschnitt so richtig steil hoch gehen sollte. Da war ich mir gar nicht sicher, als ich vor mir die steile Rampe von an den Berg geklemmten Serpentinen sah. Die hab ich lieber nicht fotografiert, weil ich befürchtete, ewig da hochschieben zu müssen und ich doch lieber die zu meisternden Steigungen fotografiere. Da bin ich auch recht eitel. Und dabei diese Bergkulissen und steilen Schluchten.

Am Einstieg in diesen Abschnitt war mir klar: wenn du eine Chance haben willst, dann niemals mit der Brechstange, lass dich im Grenzfall nicht verrückt machen. Ich merkte, es ging gerade so im kleinsten Gang. Und immer, wenn ich anfangen wollte zu hecheln und mit Gewalt schneller zu treten, machte ich mir klar: beruhige dich, atme gezielt ganz lange über mehrere Pedalumdrehungen aus, denk etwas beruhigendes damit das Rad ruhig in der Spur bleibt. Und ich dachte an die nette Wandtafel bei meiner Schwester „go Acki go“. Und es klappte! Ab und zu ein paar Sekunden runter kommen, das reichte auch. Gefühlt hörte das bis zum Bergort Versam nicht auf. Aber ich kam ohne schieben oben an. Ich gebe es rundum zu, da hab ich mich wie der kleine Parki-Bergkönig gefühlt. Ich hätte vorher nie gedacht, dass so etwas noch möglich ist. Und dann kam eine herrliche Abfahrt! Wieder so toll, diese Konzentration auf alle Rahmenbedingungen ( Straße, Speed, Kurve anfahren, Pedalstellung, Knie- und Oberkörperhaltung) ein Riesenspaß.

Ich muss euch sagen, heute stieg die Wertung auf meinem Berggeilometer stark an😋! Da bin ich in meinem Element, das ist genau die Form der Aauseinandersetzung mit mit selbst, die ich lieber  – in dieser Umgebung. Natürlich erfüllt das keinen nach außen gerichteten gesellschaftlichen Sinn – es macht einfach nur Spaß. Und noch etwas: niemand muss befürchten, dass ich hier dem grenzenlosen Leichtsinn fröhne. Ich habe den allergrößten Respekt vor diesen Bergen und in anbetracht meines Alters und mit Herrn Parkinson sind die Anforderungen an meine Selbstbeobachtung und -einschätzung wesentlich höher als mit 30 oder 40 ohne Parkinson. Übrigens war ich auch erstaunt, wie schnell ich nach jedem Anstieg wieder erholt war. Und noch ein Hinweis für die Freunde medikamentöser Tipps: bisher bin ich mit meiner Medikation hervorragend klar gekommen, ich brauchte noch nicht eine dieser sofort wirkenden Madopar LT.

 

 

18. Tag, Montlingen – Trimmis / 74 km, 450 hm

Heute nur kurz: habe gerade online recherchiert und gebucht für morgen und übermorgen. Die Tourismuszentrale Graubünden wirkt wesentlich schläfriger als gestern in St. Gallen. Ich hatte auch wieder den Eindruck, dass Zimmer suchen „heute“ das Zauberwort für „nur noch DZ“ u.ä. ist. Deshalb habe ich mich schon mal festgelegt:

– morgen, Freitag bis Ilanz

– Sonnabend bis Disentis.

Beides kürzere Etappen, aber schon srärkere Anstiege. Ich will mich dem Oberalppass angemessen nähern um dann auch Kraft zu haben.

Heute hatte ich bis etwa km 50 eine noch flache Strecke, das Rad rollte gut. Ab Buchs führt die Route wie am Faden gezogen auf dem Rheindamm entlang. Natürlich war die ganze Strecke von schöner Landschaft umgeben, nur der Abschnitt auf dem Rheindamm war nichr so schön, dafür zügig. Zudem wirkte der Rhein in disem Abscnitt wie ein schnell fießender Kanal.

Nun noch ein Paar Bilder, angefangen vom Abschied auch von den Eseln in Steigmatt bis kurz vor mein Sporthotel.

17. Tag, Mittwoch, 7.6.: Konstanz-Dingelsdorf – Romanshorn per Schiff, Romanshorn – Montlingen per Rad / 59 km, 50 hm

Gestern Abend war es wieder zu spät geworden. Heute früh war es kalt und sehr kräftiger Wind. Ein Grund mehr, nicht die Strecke – die ich auch kenne – durch Konstanz und Kreuzlingen zu radeln, sondern die Welt einmal vom Wasser aus zu betrachten und auf dem Schiff die Beine zur Abwechslung still zu halten. Ergebnis:  das tat gut!Auf dem Bodensee war ganz schön Wind, selbst die Fähre schaukelte etwas. Dann Start in Romanshorn, ich war ziemlich gespant, wissend, das jetzt die Berge kommen – und Schweizer Preise. Aber mit Rückenwind ließ es sich gut am Bodensee entlang radeln. zum Ende hin ist dann Ort an Ort, weniger Naturstrecke. Aber das dauerte nicht lange, und es wurde wieder ruhiger.

Sehr gespannt rief ich heute Nachmittag die Tourismuszentrale St. Gallen an, die mich sehr kompetent mit optimalem Ergebnis berieten. Einfache, private Unterkünfte können nicht direkt gebucht werden. Ich bekam 3 Telefonadressen. Die naheliegenste war ein Gasthof, ca. 70 CHF, wesentlich weniger als Hotel. Der hatte vor 5 Min vollmgebucht. Die 2. Adresse war AB an. Die 3. war die weiteste, ein Bauernhof. „Bei uns schlafen Sie im Stroh. Schlafsack bekommen Sie.“ Ich war im 1. Moment zwiegespalten: 30€ oder 33CHF ist Hammer für die Schweiz, aber ich hatte noch nie im Stroh geschlafen. Aber dann überwog die Vorfreude.

Und es hat sich gelohnt! Ich kam ganz anders an als in einem Gasthof, erst mal erzählt, umgeschaut, die vielen Tiere betrachtet. Und die Menschen hier sind total nett. Die Tiere auch, die beste Story: Bernhardiner-Hündin ist 10 Monate, anhänglich und hungrig. Erst wollte sie mir beim Rundgang schon Kaminwurzen aus der Hosentasche klauen. Vorhin ging ich zurück zur Schlafstelle, wo auch das Fahrrad hinter einer nicht fest verschlossenen kleinen Holzpforte steht. Ich wunderte mich, dass die leere Brötchentüte auf der Erde lag. Aha: ich hatte die Fahrradtasche offen gelassen mit der Vorratstüte und den restlichen Kaminwurzen. Bonita hat sich die ganze Vorratstüte ( war kaum noch was drin) geklaut und beim Eggehen die Pforte offen gelassen. Dann kam sie hinterher an und hätte gern noch mehr gehabt. Übrigens gibt es hier auch kleine Känguruhs – hä? – weil sie sich in Australien keennegelernz haben. So, mehr geht nicht, könnte über heute Abend allein ein Buch schreiben, statt dessen noch ein paar Bilder.

15. Tag,  Pfingstmontag, 5.6.: Hilzingen Rheinfall und zurück / 41 km, 430 hm und 16. Tag, Dienstag, 6.6.: Hilzingen – Konstanz und Dingeldorf / 59 km, 300 hm

Beide Tage waren in bezug auf die Erlebnisse beim Radeln eher durchschnittlich. Gestern saß gleich auf einem ehemaligen Burgturm ein Storch auf seinem Nest. Sonst war die Strecke nichts besonderes, zog sich lange durch Wohnviertel von Schaffhausen und am Ende linksseitig am Rhein entlang auf einem Kiesweg mit kurzen steilen Anstiegn.

Am Rheinfall war gut Betrieb, viele Bereiche nur mit Ticket begehbar. Ich fand dann jedoch den freien Zugang zu einem Plätzchen, von dem ich die brodelnden Kaskaden gut sehen konnte. Der Rest ist hoffentlich auf den Fotos gut erkennbar. Die Altstadt von Schaffhausen empfand ich weniger interessant als in der Werbung. Vielleicht hatte ich auch eine besonders pittoreske Ecke nicht gesehen.

Ein Zimmer buchen in Schaffhausen oder in Stein am Rhein. Hätte ich machen können, aber dann wäre das Reisebudget vorzeitig verbraucht und ich hatte das Gefühl, ausgenommen zu werden. Nett gelegenes Bred& Breakfast am Rhein sollte 90,- CHF ausmachen, Privatvermieter waren z.T. ausgebucht, kleine deutsche Dorfgasthöfe gaben im Netz z.B. EZ 35-38 € an, fragten „heute?“ und wollten direkt 50,- € haben. die Krönung war: „heute.“, „ja“,  „55€“, „dann melde ich mich bei Bedarf“, „ok, dann 50€.“. Ergo fuhr ich wieder die Anhöhe hinauf zum Laurentiushof und schlief entspannt für 30,- €.

Heute morgen sah ich aus dem Fenster und sah nichts – wir lagen oben in dichtem Nebel. Ich wollte über Stein am Rhein nach Konstanz fahren. Die Strecke ab Stein geht am Untersee entlang, auch wenn das ein paar Kilometer mehr sind. In der Tat ist die Rheinroute zeischen beiden Städten sehr schön. Der Abstecher nach Konstanz sollte dazu dienen, ein paar Sachen zu besorgen und alles, was ich nicht mehr benötige, nach hause zu schicken. Ich konnte in der Stadt eine sehr viel leichtere und kleiner zusammenlegbare Fleecejacke besorgen sowie ein paar federleichte Flip-Flops, beides zu fairen Preisen. Die nicht mehr benötigten Sachen wollte ich ein ein Paket packen und heim schicken, um nun möglichst wenig überflüssigen Ballast über die“richtigen“ Berge schleppen zu müssen. Zum einen war die Post eine SB-Einrichtung bezüglich des Packens und von 6 Schaltern waren 2  besetzt. Also stieg die Warteschlange aus dem großen Postraum bis auf den Vorplatz. Also, SB das Packset kaufen, die Montageanleitung kurz studieren und sich anstellen. Dauerte sicher nicht nur gefühlt eine gute Stunde.

Ich hatte am Nachmittag eine super günstige Unterkunft über die Tourismusinformation bekommen. Allerdings musste ich den im Vergleich zur Kernstadt Konstanz um mehr als die Hälfte niedrigeren Preis mit 12 km Anfahrt einschließlich einiger Buckel in der Landschaft erradeln. Da das Gasthaus heute Ruhetag hatte, besorgte ich mir unterwegs noch passende Lebensmittel und kam dadurch kurz vor dem Ziel in einen kräftigen Regenschauer. Dafür liegt das Haus direkt am Schiffsanlegr von Dingelsdorf mit direktem Blick auf den Bodensee. Da ich sowohl durch Konstanz als auch am Westufer entlang gefahren bin, leiste ich mir morgen früh eine Schiffsfahrt nach Romanshorn am Westufer – und starte dort rheinaufwärts….

Ein Storch auf einem Burgturm von Hilzingen
 Am Rheinfall

 Schaffhausen und Thayngen
Heute: über Stein am Rhein nach Konstanz

 Oben: die sehen eher aus wie Büffel / links:  Blick über den Untersee
Stein am Rhein, eine echte Perle

 Nebel im Hegau, kein Berg und Tal in Sicht Faszinierende Kulisse!
 Eine Allee mit urig konorrigen Bäumen auf meinem abendlichen Weg von Konstanz nach Dingelsdorf
Und das war heute Abend der Blick aus dem Fenster: links ist der Schiffanleger. Da mache ich morgen eine kleine Schifffahrt